Zu der Werkreihe VENUS VON SAVIGNANO

Eine Ausstellung

in der Galerie im BremerAtelier, Treskowstr. 34, 28203 Bremen

Die Werkreihe Venus von Savignano ist in der Zeit 2000 bis 2002 aus meinem umfangreichen Projekt SEHZEICHEN entstanden.

Die Werkreihe (Sehzeichen) hatte ich 1995 begonnen.

Die Venus Figuration, ist in einer steinzeitlich-  bildhauerischen Tradition zu sehen, vor etwa 30000 Jahren entstanden an unterschiedlichen Orten in Europa diese Statuetten. Dazu möchte ich insbesondere auf die Venus von Willendorf (Österreich) hinweisen.

Ebenso gab es interessante Funde in Sachsen-Anhalt, die „Figurinen von Nebra“.

Der Fundort der Venusfiguration von Savignano befindet sich in Italien in der Nähe von Modena. Das Material besteht aus Serpentin.

Während bei der Willendorf Statuette die weiblichen Attribute wie Vulva, Gesäß und Brüste stark herausgearbeitet sind, kann die Statuette der Venus von Savignano in ihrer Darstellung die männlichen und weiblichen Sichten vereinen und ist von den anderen Figurationen die größte 22,1 cm. Bei vielen der steinzeitlichen Figurationen zeigen sich abstrakte und realistische Umsetzungen des menschlichen Körpers.

Es ist auch möglich, dass die Venus von Savignano als „Pflanzstock“ diente.

Das Pflanzen, ein heiliger Akt.

Um die Samenkörner ins Erdreich zu setzen, wurde mit der Statuette ein Pflanzloch ins Erdreich getrieben um darin die Samenkörner zu legen.

Die Venus von Savignano zeigt, ähnlich wie andere steinzeitliche Statuetten weibliche Attribute, aber gleichzeitig ein deutlich herausgearbeitetes männliches Glied mit Hodennaht, die weiblichen Brüste könnten auch als Hoden gesehen werden, im erweiterten Sinn, Yin & Yang.

Somit ist die Venus von Savignano eine einzigartige Darstellung des Menschen, die aus meiner Sicht, Bezug zu beiden Geschlechtern nimmt.

Zur Darstellung der Venus in meinem Werk:

Jedes der 9 ausgestellten bildnerischen Werke der Venus von Savignano besteht aus 16 Holztafeln. Die einzelnen Holztafeln sind in den Maßen 22 x 18 cm, auf der Rückseite datiert und signiert. Die Darstellung ist ein Oval, es ist der Umriss der original Figuration.

Durch das Versetzen der einzelnen Tafeln können immer neue Sichtweisen der Venus gestaltet werden. Jede Neugestaltung ist wie eine Meditation, ein kreativer Prozess, eine Handlung aus einer eigenen, künstlerischen Produktivität.

Es ist auch möglich, dass mehrere Personen gemeinsam neue Bildkreation  gestalten.

Auf der Webseite www.bremeratelier.de werden verschiedene  Animations-Webfilme über die einzelnen Werke in ihren Veränderungen zu sehen sein.

Werner Sünkenberg, Bremen im Oktober 2016